Homöopathie   Akupunktur   Bioresonanz  Gynäkologie

 

Startseite    Texte    Bücher    Biografie   English Pages     Kontakt

 

 

Dr. med. Theresia Altrock


VORGEHEN BEI DER TINNITUS-UNTERSUCHUNG



I. AKUPUNKTUR

DIE AUSFÜHRLICHE ANAMNESE

Der Gang der Untersuchung eines an Tinnitus erkrankten Patienten erfolgt zunächst durch die Aufnahme seiner Vorgeschichte. Er bringt nach Möglichkeit Untersuchungsbefunde aus dem Krankenhaus oder von seinem Hals- Nasen- Ohrenarzt, eventuell Operations- , Röntgen-, Laborbefunde und ein neueres Audiogramm sowie alle Medikamente mit, die zuletzt eingenommen wurden.

Es wird von ihm ein Fragebogen ausgefüllt, der auch Auskunft gibt über seine Vor-Krankheiten und über die seiner Vorfahren, auch über geerbte Krankheiten oder Dispositionen, über Kinderkrankheiten, Unfälle, Operationen, über Stoffwechselkrankheiten, Allergien, und ganz speziell über Ohrenkrankheiten.

Von großer Wichtigkeit ist die Entstehungsgeschichte seines Tinnitus, die Art und die Modalitäten seiner Ohrgeräusche, die Zeit des Erstauftretens, ob mit oder ohne Gehörminderung oder Schwindel, der Grad der Belästigung.

Auch Krankheiten und Befindensstörungen, die auf den ersten Blick mit dem Tinnitus garnichts zu tun haben, sind oft wichtig, um die Ursachen aufzuklären. Die tiefe Ursache dieser Erkrankung ist oft unter den vielfältigsten akuten oder häufiger noch chronischen Leiden verborgen und tritt erst dann in Erscheinung, wenn man, wie beim Schälen einer Zwiebel, die Störfaktoren lamellenartig entfernt hat.





DIE ANAMNESE IN DER AKUPUNKTUR



Sie ist von besonderer Wichtigkeit und kann in der Diagnostik Zeit sparen, indem man durch sie bereits wertvolle Hinweise auf mögliche Störfaktoren erhält.



Was verstehen wir unter „Störfaktoren“?

Störherde oder Störfaktoren sind Therapiehindernisse, die immer vor der eigentlichen Behandlung beseitigt werden müssen. Sie sind sogar auch Hindernisse für die homöopathische Behandlung, so daß die Erkennung von Störherden allein schon beweist, wie wichtig die Ohrakupunktur für einen Arzt ist, der die Homöopathie bereits erlernt und in sein Behandlungskonzept mit einbezogen hat.

STÖRFAKTOREN
Störfaktoren können
. entzündlich sein (Tonsillen, Zähne, Appendix),
. durch Narben entstehen (Operationsnarben etc.),
. toxisch sein (Amalgam, Umweltgifte).

FINDEN
Die Möglichkeit, Störfelder mit Hilfe der Akupunkturmethoden zu finden, ist besonders hilfreich und wichtig, wenn es sich um Krankheitszustände handelt, die mit den üblichen medizinischen Methoden nicht geklärt werden konnten.

ZAHNGRANULOME
So kann man zum Beispiel Zahngranulome orten, die im Röntgenbild noch nicht sichtbar sind.

ALLERGIEN
Man kann Allergien abklären, auch gegen Medikamente, Zahnprothesen, Brillenfassungen, Lebensmittel und so weiter.
Mit Hilfe von bestimmten Testmethoden kann man mit Akupunkturkenntnissen Amalgamunverträglichkeit aufdecken und man kann sogar

VERSTECKTES AMALGAM
zum Beispiel unter alten Goldkronen, finden.

Genaueres in Gefahren durch Dentalmaterialien und Umweltnoxen, siehe Bücher.



Wo findet man nun die Störherdpunkte am Ohr?

Man findet sie immer auf der Seite am Ohr, wo sich der Herd auch am Körper befindet (z. B. Narben, tote Zähne, entzündliche Herde). Es gibt

5 Störherdhinweispunkte am Ohr,
sowie zusätzlich noch

3 psychische Störherdhinweispunkte,
die genau anzeigen, wie stark ein Störherd ist (Hierarchie der Störherdhinweispunkte). Es würde zu weit führen, genauer zu erklären, wie man zunächst die Störherdhinweispunkte, und anschließend wie und wo man mit deren Hilfe die Störherde finden kann. Das lernt man im Laufe der Ausbildung zum Akupunkturarzt.

PSYCHISCHE PUNKTE
Zu den psychischen Punkten gehören der antidepressive Punkt, der Sorgepunkt, der Angstpunkt, der Aggressionspunkt, sowie der Valiumpunkt und der Frustrationspunkt. Man findet diese oft bei Tinnituspatienten und muß sie auch berücksichtigen. Allerdings ist die Behandlung dann ohne Nebenwirkungen und ohne Belastung des Stoffwechsels durch Chemie.

Wenn notwendig werden homöopathische Mittel gegeben mit der Überzeugung, daß diese keinerlei Sucht erzeugen und wohl in der Lage sind, Psychopharmaka weitgehend zu ersetzen.

Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen.




DIE AKUPUNKTURDIAGNOSTIK



Es gibt jedoch auch Diagnose- und Therapiehindernisse, die man kennen, beachten und möglichst auch vor der weiteren Untersuchung behandeln muß. Dazu gehören:


1. die Oszillation

Der Körper beantwortet einen identischen Reiz jedesmal anders. Ursachen sind meist Störungen des elektrischen Umfeldes oder auch sehr schwere Krankheiten (z.B. Krebs).

2. die Inversion

Reflexumkehr (hängt mit Sympathicus und Parasympathicus zusammen, z.B. bei der Ganglion stellatum- Blockade).

3. die Lateralitätsstörung

Unter der Lateralität oder der Händigkeit versteht man, daß beim Rechtshänder die linke, beim Linkshänder die rechte Gehirnhälfte (Hemisphäre) führend ist.

Eine Lateralitätsinstabilität kann aber auch angeboren, durch Störfelder oder Streß erworben, oder ein Reifungsproblem sein. Die Untersuchung erfolgt immer am geerdeten Patienten.

OHRAKUPUNKTUR
Die Ohrakupunktur eignet sich besonders für die Diagnostik, weil die „aktiven, pathologischen Punkte am Ohr nur dann nachweisbar sind, wenn peripher auch ein pathologisches Geschehen aktiv ist." (Bahr). Das bedeutet, es besteht eine einwandfreie Kontrollmöglichkeit, die Ursachen der vom Patienten geklagten Beschwerden aufzufinden.

Ein fortgeschrittener Akupunkturarzt findet diese Punkte am Ohr mit Hilfe eines bestimmten Pulsreflexes, dem RAC (= Reflex auriculo-cardial nach Dr. Nogier, Lyon) und vermeidet damit, unwichtige Punkte zu behandeln. Man spricht von der „kontrollierten Ohrakupunktur“ (nach Bahr). Aber auch mit einem einfachen, elektrischen Punktsuchgerät kann man die Akupunkturpunkte finden.

Mit Hilfe der Kartographie des Ohres nach Dr. Nogier kann man sich leicht vorstellen, wie man sich am Ohr zurechtfinden kann, wenn man die Korrespondenzpunkte der Organe des Körpers am Ohr kennt. Die behandlungsbedürftigen Punkte am Ohr sind thermisch, elektrisch und magnetisch verändert im Vergleich zu ihrer Umgebung. Die Energieübermittlung vom Ohr zum Gehirn erfolgt über wenige Schaltstellen.

Deshalb ist die Ohrakupunktur in vielen Fällen wirksamer als die Körperakupunktur. Bestimmte Zonen am Ohr reagieren zudem auf bestimmte Lichtfrequenzen, und eine jede hat einen eigenen, übergeordneten Steuerpunkt. Dadurch kann man auch an Stelle von Nadeln die Ohrzonen mit Laserlicht behandeln, indem man mit den entsprechenden Lichtfrequenzen die Ohrzonen oder die sogenannten Achsenpunkte therapiert.

Die Akupunktur ist im wesentlichen ein praktisches Verfahren. Es gehört eine gründliche theoretische und praktische Schulung dazu, eine gute Ausbildung, wie sie inzwischen von mehreren Gesellschaften und Institutionen angeboten wird.





DIE AKUPUNKTUR - THERAPIE



Bevor man nun mit der Therapie beginnt, müssen alle Voruntersuchen abgeschlossen sein: Alle Diagnose- und Therapiehindernisse müssen beseitigt sein. Oscillation oder Inversion darf nicht vorhanden sein, die Lateralität muß stabil sein.

3-V-HÄMMERCHEN
Nun wird in der tiefen Gewebeschicht der tiefe symptomatische Punkt mit dem 3-Volt-Hämmerchen gesucht und angezeichnet. Das gleiche geschieht in der mittleren Gewebeschicht. Der mittlere symptomatische Punkt wird ebenfalls markiert. Danach sucht man auch noch die eigentlichen Störfelder mit der Kabelmethode, indem man den jeweiligen Störherdhinweispunkt durch das Kabel mit dem Störherdpunkt am Ohr verbindet und auch anzeichnet.

Erst danach erfolgt die Nadelung, zuerst die des tiefen symptomatischen Punktes am Ohr, meist mit einer Goldnadel, danach meist eine Silbernadel auf den mittleren symptomatischen Punkt, dann erst erfolgt die Nadelung des oder der Störherde, meist mit Dauernadeln, unter RAC-Kontrolle. Bei Bedarf werden auch psychische Punkte genadelt, die bei Tinnituspatienten nicht selten gefunden werden.

MEDIKAMENTE SPAREN
Dadurch kann man dann sehr oft Medikamente einsparen, besonders Psychopharmaka und Schlaftabletten, die meist auch noch eine schädliche Nebenwirkung auf den Tinnitus haben. Die Akupunktur wird nach Möglichkeit einmal in der Woche durchgeführt, wenigstens die ersten drei sollten nicht viel weiter auseinander liegen. Wenn eine Besserung eingetreten ist, kann man die Behandlungsabstände verlängern, besonders dann, wenn auch noch mit homöopathischen Mitteln behandelt wird. Nach der dritten oder vierten Akupunktursitzung zeigt es sich in vielen Fällen bereits, ob sich eine Besserung erreichen läßt. Eine Therapieresistenz ist meist störfeldbedingt.





II. HOMÖOPATHIE

METHODEN DEN ANAMNESE



Die homöopathische Anamnese ist noch viel ausführlicher und zeitaufwendiger, weil sie alle körperlichen, geistigen und seelischen Symptome erfragt, um das „Simile“ für diesen Menschen zu finden. Das ist die Medizin, die alle Beschwerden dieses einen Patienten heilen kann. Sie muß dann auch den Tinnitus zum Verschwinden bringen können, wenn sie richtig gewählt wurde.

Sie werden in meinen Arbeiten viele Beispiele finden, wie mit Hilfe von Symptomen und dem Repertorium von Kent das Simile für den Patienten gefunden wurde, und welche Vorteile es brachte, entweder bei zusätzlicher Anwendung, oder in einigen Fällen auch als alleinige Therapie.

In einer großen Kassenpraxis ist es kaum möglich, so viel Zeit für nur einen Patienten aufzuwenden. Wiederum kann man sich aber auch für die Erhebung einer homöopathischen Anamnese einen Fragebogen ausfüllen lassen, und diesen evtl. mit dem Computer auswerten. Das spart Zeit und hat zudem den Vorteil, die Leiden des Patienten ganzheitlich zu erfassen und nicht nur ein bestimmtes, gerade in das eigene Fachgebiet passende Krankheitssymptom zu kurieren.

SCHLÜSSELSYMTOME
Sehr hilfreich sind hierzu die aus der Erfahrung und aus vielen Medikamententestungen gewonnenen „Schlüsselsymptome“, die von Ärzten mit großen homöopathischen Kenntnissen gesammelt und veröffentlicht wurden. Die dazu gehörenden Mittel sind oft auch mit Hinweisen über die Wertigkeiten und Literaturangaben, z.B. Stellenangaben im „Kent“, versehen, wo man sie nachlesen kann.

Häufig paßt dann solch ein wertvolles „Schlüsselsymptom“ auch zu den anderen Symptomen des Patienten, sodaß man dadurch das "Simile" leichter finden kann. Deshalb ist es besonders wichtig, die Patienten möglichst genau nach der Art ihrer Ohrgeräusche zu befragen, sie mit eigenen Worten die Modalitäten beschreiben zu lassen, auch wenn diese dann oft so unglaublich klingen. Die Liste A soll solche Tinnitus- Symptome, wie sie von den Patienten geäußert wurden, in Verbindung mit den zugehörigen homöopathischen Mitteln und deren Wertigkeiten ausweisen. Die ebenfalls im Folgenden befindliche Liste B dagegen zeigt in alphabetischer Reihenfolge die homöopathischen Mittel mit den

Wertigkeiten und ihre Wirkungen auf das Gehör und auf bestimmte Ohrgeräusche.Die Geräusch- Symptom- Datei mit ihren homöopathischen Mitteln ist eine starke Stütze für die homäopathische Diagnostik.





WIE FINDE ICH DAS SIMILE?



Die homöopathische Diagnose kann erst erfolgen, wenn die Gesamtheit der Symptome eines Patienten zusammengestellt worden ist. Das geschieht

1. durch den Spontanbericht des Patienten selbst,sowie durch genauere Information des Arztes.

2. durch Beobachtungen der Angehörigen des Kranken, und durch eigene Beobachtung des Arztes, sowie der physikalischen und chemischen Untersuchungsresultate. Jedes Symptom muß auf seinen Wert geprüft und abgewägt werden.



An erster Stelle stehen die auffallenden, sonderlichen, ungewöhnlichen, charakteristischen Zeichen und Symptome. Das sind oft Symptome, die einem paradox vorkommen, oder die einen frappieren, weil man sie selten oder noch nie gehört hat. Auch Begleitsymptome können auffallend und merkwürdig sein.

Das sind in erster Linie diejenigen von den Patienten geäußerten Tinnitussymptome, die einem unglaubwürdig und übertrieben vorkommen, die aber doch ernst genommen werden müssen, weil sie oft der Schlüssel zum Simile sind, weil sie als auffallend, sonderlich und ungewöhnlich imponieren.

An zweiter Stelle stehen die die Geistes- und Gemütssymptome. Auch hier finden wir oft Symptome merkwürdiger Art, die oft entscheidend sind für die Mittelwahl (z.B. Selbstmordtendenz, oder unerklärliche Abneigung gegen die Familie oder Kinder).

An dritter Stelle sollte man die Allgemeinsymptome beachten, die den ganzen Menschen betreffen, z.B. den Einfluß von Licht, Sonne, Wasser, Wind, Gerüche, Lärm, Essen, Trinken, Tag, Nacht sowie Verlangen und Abneigungen. Auch Schlaf und Träume sind Ausdruck der gesamten Persönlichkeit. Bei der Frau sind die Menses und die sexuellen Symptome wichtige Allgemeinsymptome.

An vierter Stelle steht die Ursache (Stoß, Nässe, Ärger, Trauer).

An fünfter Stelle stehen die Begleitsymptome. Diese sind nicht so wertvoll für die Mittelfindung, sofern sie nicht sonderlich erscheinen.

An letzter Stelle erst stehen die Lokalsymptome. Sie steigen im Wert, wenn sie auffallend oder merkwürdig sind. Eine Hilfe ist das Tinnitus-Repertorium in „Tinnitus - ganzheitlich behandelt mit Homöopathie und Akupunktur“, Heidelberg 1993 S. 31-275.
Wesentlich schneller ist die Repertorisierung mit Hilfe der „Homöopathischen Tinnitus- Datenbank mit Volltextsuche und Suche nach Symptomgruppen zu bewerkstelligen. Sie ist erhältlich beim Techau Verlag.

Oft sind diese Symptome so eigenartig und merkwürdig, daß sie als Schlüsselsymptome gelten und einen hohen Wert bei der Suche nach dem Simile erhalten müssen. Wenn man dann das Arzneimittel genauer studiert, hat es oft auch andere wichtige Übereinstimmungen mit denen, die der Patient geäußert hat.

 

 

 



Druckversion